Unter einen schattigen Glockenblume
saßen 20 kleine Maikäfer und bemühten sich eifrig Frau
Maikäfers Erwartungen zu erfüllen. Nur zwei Maikäfer waren
nicht bei der Sachen nämlich Felix und Hugo, die beiden frechsten
Käfer der Klasse. Eifrig tuschelten sie miteinander und dann meldete
sich Felix. In diesem Moment wurde der ganzen Klasse bewusst, dass die
beiden einen neuen Streich aushecken wollten und einige Mädchen kicherten
schon im voraus hinter dem Rücken ihres Vordermannes. Tatsächlich,
während die Lehrerin vergebens versuchte Felix das Einmaleins zu erklären,
denn es kam nur selten vor, dass Felix sich freiwillig meldete um sich
was erklären zu lassen, kroch Hugo zum Stuhl der Lehrerin , rieb ihn
mit Blütenstaub ein und kroch wieder zurück. In diesem Moment
gab es Frau Maikäfer auf, Felix das Einmaleins zu erklären und
setzte sich erschöpft auf den Stuhl. Der Unterricht nahm seinen Lauf.
In der Deutschstunde erhob sich die Lehrerin wieder und schrieb Zeitwörter
an die Tafel. Wieder war eine neuer Streich gelungen, denn der gelbe Blütenstaub
hatte sich im wollenen lilanen Kleid festgesetzt, was alles andere als
edel aussah.
Lilli , ein schüchternes Mädchen,
erbarmte sich, und reichte Frau Maikäfer einen Spiegel. Die Lehrerin
bedankte sich und betrachtete ihr nun gelbes Hinterteil gedankenvoll. Dann
meinte sie zur erstaunten Klasse: „ Ich finde es sieht aus wie ein Gänseblümchen.
Das ist meine Lieblingsblume“. Dann schaute sie sich in der Klasse um und
ihr Blick blieb auf Felix und Hugo hängen, die rot geworden waren,
und fügte hinzu: „ Hugo und Felix, ihr beide pflückt mir heute
nochmal Blütenstaub, damit ich mir auf der anderen Seite auch noch
mal eine Blume drauf malen kann.“ Hugo und Felix stöhnten, denn heute
wollten sie eigentlich ein Wasserrad bauen, aber sie mussten sich fügen
und am Nachmittag Blütenstaub sammeln. Das war aber nicht das einzige
Problem. Denn als sie zwei Stunden lang Blütenstaub gesammelt
hatten, waren sie von oben bis unten ebenfalls mit Blütenstaub übersäht.
Frau Maikäfer empfing die beiden am nächsten Tag mit einem spitzbübigen
Gesicht und ihr Gesprächsthema in dieser Stunde war: Wer anderen eine
Grube gräbt fällt selbst hinein.
Paulina